Es ist ein kalter Tag im Januar 2023 mitten im Nordatlantik. Weit und breit ist kein Land in Sicht, nur dunkles Blau erstreckt sich scheinbar endlos in alle Richtungen. Die frostige Winterluft ist über dem Wasser besonders harsch. Hier, so scheint es, herrscht noch allein die Natur.
An diesem klaren Wintertag zieht ein einzelner Vogel seine Bahnen am Himmel. Der Wind zerrt am graublauen Gefieder, doch er lässt sich mit ausgebreiteten Schwingen mühelos treiben. Nur manchmal neigt er sich leicht nach links oder nach rechts, wenn er den Kurs korrigiert. Ein Eissturmvogel.
Unter ihm rauscht der Ozean mit all seiner majestätischen Gewalt vorbei. Die unendlichen Wassermassen türmen sich manchmal zu meterhohen Wellen auf, und unter der Wasseroberfläche liegt ein ganz eigener Lebensraum.
Während die Menschen am Festland ihre Pläne für das neue Jahr angehen und ihren Wünschen hoffnungsvoll entgegenblicken, hat der Eissturmvogel andere Probleme. Seit Tagen schon quält ihn ein unerklärlicher Hunger, der einfach nicht verschwinden will. Nur noch zwei Monate, dann ist Brutzeit. So lange muss er noch durchhalten. Aber dafür braucht er Nahrung ...
Nach einem Flug, der sich wie eine Ewigkeit anfühlt ... ein Hoffnungsschimmer. Am Horizont zeichnet sich ein bekannter Umriss ab, der mit jedem Flügelschlag größer wird. Ein Fischerboot. Wo solche Boote der Menschen auf dem Meer sind, da sind auch Fische. Und das bedeutet ein Ende dieses merkwürdigen Hungers.
Je näher er dem Boot kommt, desto besser kann er erkennen, dass auch andere seiner Artgenossen die Gelegenheit ergriffen haben. Ein kleiner Schwarm kreist um das Schiff und sucht nach schwimmenden Fischresten. Auf dem Wasser zanken sich einige Vögel bereits um die besten Stücke oder verteidigen ihre Beute mit lautem Gackern vor Neidern.
So lebhaft die Szene auch wirkt: Sie sind weniger als im Vorjahr. Deutlich weniger. Irgendetwas rafft sie dahin. Still und unsichtbar, aber tödlich. Vielen der Eissturmvögel geht es ähnlich. Hunger, der nicht aufhört. Egal, wie viel Fisch sie auch zu verschlingen versuchen, nach einigen Bissen bekommen sie einfach nichts mehr herunter.
Die traurige Wahrheit ist: Viele dieser Vögel werden im Frühjahr vermutlich nicht mehr an ihrem Brutplatz ankommen. Und das, obwohl es genügend Nahrung gibt. Denn das Problem ist nicht der Hunger, sondern das, was sie fressen – jede Menge Plastikmüll. Dieser schwimmt nicht nur im Meer, sondern wird besonders im Winter von Stürmen an Küsten und Strände getrieben.
Der durchschnittliche Eissturmvogel trägt in seinem Magen 0,3 Gramm Plastik. Hochgerechnet auf den Menschen ist das so, als würdest Du eine 1L-Plastikflasche verspeisen. Wären sie noch erlaubt, könntest Du alternativ auch 103 Plastikstrohhalme essen, um auf dieselbe Menge zu kommen.
Klingt absurd? Das finden wir auch! Und doch ist dies die traurige Realität für zahlreiche Arten, die an, in und von den Meeren unserer Erde leben.
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